Olympiasiegerin Kemme schießt erneut gegen den DFB: “Das ist alles Bullshit”



Seit Wochen kämpfen Spaniens Weltmeisterinnen für bessere Bedingungen innerhalb des Verbands. Was in den vergangenen Tagen passiert ist, zeigt auf, dass dieser Kampf noch lange nicht vorbei ist.

Liebe Leserinnen und Leser,

gut einen Monat ist es her, dass sich die spanische Nationalmannschaft der Frauen zum Weltmeister krönte. Dieses Team hatte sich im Finale völlig verdient gegen England durchgesetzt und das größtmögliche sportliche Ziel erreicht.

Was diesen Erfolg bis heute noch viel unglaublicher macht: 15 Nationalspielerinnen hatten in dieser Mannschaft gefehlt. Bereits vor der WM in Australien hatten sie sich entschieden, nicht im System von Trainer Jorge Vilda und Verbandspräsident Luis Rubiales für ihr Land spielen zu wollen. Diese Spielerinnen gingen damals ein großes Opfer ein. Ein Opfer, dass sie möglicherweise den größten Titel ihrer Laufbahn kostete.

Doch auch die Weltmeisterinnen können und konnten mit dem Titelgewinn nicht in Ruhe weiter ihrem “Job” nachgehen. Der Gewinn des WM-Pokals gab Ihnen eine verdiente, weltweite Aufmerksamkeit. Eine, die durch den unsäglichen Kuss, den der damalige Präsident Rubiales Jenni Hermoso bei der Siegerehrung aufdrückte, noch gesteigert wurde.

Die Spielerinnen traten, wie sie sicher wissen, in einen Boykott, um für ihre Rechte zu kämpfen. Im Kollektiv widersetzten sich die spanischen Weltmeisterinnen – und viele weitere spanische Spielerinnen – dem brutalen System, das sie so viele Jahre unterdrückt hatte. Sie zeigten dem spanischen Verband klare Grenzen auf, mit dem Ziel, dem System der Manipulation und Unterdrückung ein Ende zu bereiten.

Was nun in den vergangenen Tagen passiert ist, zeigt, dass dieser Kampf noch weitergehen wird. Die Spielerinnen wurden angesichts der anstehenden Länderspiele in der Nations League emotional beeinflusst, wenn nicht gar erpresst. Sie wurden gezwungen, gegen ihren Willen ihr Land zu vertreten. Im Falle einer Weigerung drohte eine (finanzielle) Sanktionierung. Wie krank ist das bitte?

Dass nun Montse Tomé, die bisherige Co-Trainerin des zurückgetretenen Chefcoachs Jorge Vilda, das Cheftrainerinnen-Amt übernommen hat, wird kaum für Verbesserung sorgen. Sie ist Teil des bisherigen Systems, sodass kein Vertrauen zu den Spielerinnen hergestellt werden kann. Die Menschen, die bei der außerordentlichen Generalversammlung des spanischen Verbandes Ende August Rubiales applaudiert hatten, sie sitzen doch immer noch auf ihren Plätzen. Es braucht Veränderung von außen.

Es ist eine Schande, dass jene Spielerinnen, jene Weltmeisterinnen, die sich eigentlich auf ihre Sportart konzentrieren wollen, diesen kräftezehrenden Kampf abseits des Platzes austragen müssen. Umso verständlicher finde ich es, dass sich Spielerinnen wie Patri Guijarro und Mapi León nicht in der Lage fühlen, einfach auf den Platz zu gehen und normal Fußball zu spielen – trotz der angekündigten Verbesserungen und Reformen.

Auch mir als früherer Nationalspielerin war es nach den Vorfällen vor und nach der WM wichtig, öffentlich ein Zeichen zu setzen. Deshalb trug ich Anfang September im Rahmen meiner Tätigkeit als Sky-Expertin beim Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayern München ein Trikot des spanischen Nationalteams – und musste dafür eine Menge Kritik einstecken.

Die Art und Weise und die Menge an Gegenwind, die mir für diese Aktion entgegenschlug, hat mir gezeigt, dass eben auch in Deutschland innerhalb eines bestehenden Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinnenverhältnisses Probleme auftreten können, wenn man eigenständig eine bestimmte Haltung an den Tag legt.

Apropos Deutschland: Der schwedische Verband, übrigens Gegner der Spanierinnen in der Nations League, oder auch der australische Verband zeigten sich mit klaren Statements solidarisch mit dem spanischen Team. Von der deutschen Seite habe ich nichts gehört. Der DFB hat, was den “Fall Rubiales” angeht, keine klare Haltung – bis zum heutigen Tag nicht. Man reibt sich fassungslos die Augen.



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